RC Hubschrauber Mini Helikopter FALCON-X Metal RTF mit GYRO-Technologie

Ob ich verrückt nach Indoor-Helis geworden bin, das wage ich nicht zu beurteilen. Ist die Tatsache, dass dieser Heli mein vierter ist, ein Hinweis darauf? Ich weiß es nicht. Ich weiß aber, dass von allen vier Helis (2x Picooz und 1x Amewi) der Heli ist, der Stabilität, Steuerbarkeit und Rassigkeit in sich vereinen. Er ist schwerer als die drei anderen. Sein Skelett besteht aus einem Metallgerippe. Nur Kanzelverkleidung und Propeller sind aus Kunststoff.

Bei dem FALCON-X handelt es sich um einen echten GYRO-Helikopter. Bezeichnend hierfür ist, dass der Falcon im Schwebeflug sich nicht ins Kreiseln bringen lässt, wenn er an dessen Heckflosse in der Luft angestupst wird. So reagiert mein Amewi mit einem Übergang in ein nachlassendem Kreiseln, bis dieser wieder stabil in der Luft steht. Der Falcon jedoch kommt gar nicht erst ins Kreiseln. Entsprechend knackig reagiert der Falcon auch auf Drehbewegungen mit der Steuerung. Diese fallen sehr präzise aus.
Ein weitere Charakteristik dieses Helis ist die Fernbedienung. Während der eine Hebel ausschließlich für die Drehzahl des Hauptpropellers zuständig ist und somit das Steigen und Sinken regelt, dient der andere Hebel für den Vorwärts- und Rückwärtsflug (der waagerechte Heckpropeller regelt durch seine Drehrichtung, dass der Helikopter nach vorne oder nach hinten geneigt wird und somit den Heli antreibt) und für die Richtungsänderungen durch die Eigendrehbewegung nach links oder rechts. Das Trimmen des Helis wird mittels dem rechten Rädchen an der Vorderseite der Fernbedienung ohne Probleme durchgeführt. Interessanterweise besitzt die Fernbedienung noch ein Einstellrädchen auf der linken vorderen Seite. Dessen Funktion konnte ich aber nicht herausfinden.

Das Flugverhalten des Falcon ist schon einzigartig gut im Bereich der Helis, die für die eigenen vier Wänden gebaut wurden. Und das, trotz des hohen Gewichts von ca. 40 Gramm (meine anderen Helis sind richtige Federngewichte dagegen). Der Falcon fliegt dank GYRO-Technologie absolut stabil und lässt sich in der Luft präzise steuern. Schwebeflug, Punktlandung und Präzisionsflug sind absolut keine Glücksache sondern genau planbar. Insbesondere beim Schwebeflug kommt noch eine Besonderheit der Fernbedienung hinzu: Der Steuerhebel für die Drehzahl der Propeller ist im Gegensatz zu dem Richtungssteuerhebel nicht gefedert, so dass es möglich ist, die Fernbedienung aus der Hand zu legen, während der Heli seine eingenommene Höhe beibehält (sollte er in den Schwebeflug gebracht worden sein). Es ist also möglich, den Falcon mal kurz beim Schweben beidhändig mit der eigenen Digicam zu filmen oder zu fotografieren. Oder mal kurz die eigenen Schnürsenkel zubinden, während der helikopter so in der Luft vor sich hinpropellert. Er ist aber nicht nur eine Schwebe-Heli, sondern er nimmt richtig Fahrt auf, wird er mittels des zweiten Steuerhebels nach vorwärts oder nach rückwärts bewegt. Selbst der nahe Vorbeiflug an einer Wand wird nicht zu einer Lotterienummer, sondern er lässt sich kontrolliert von ihr weg bewegen.
Kommt es allerdings mit dem Falcon zu einem Crash, dann heißt es sofort Gas wegzunehmen (Drehzahl wegnehmen), denn der Vorteil des nicht gefederten Hebels kann sich hierbei auch gleich in einen Nachteil verwandeln, wenn der Heli mit unvermindeter Drehzahl seine Propeller auf den Boden einschlagen lässt und sich eventuell auch noch horizontal über den Boden weiter fortbewegt. Dieser Nachteil mag dann auch wohl der Grund sein, dass mit dem Falcon nicht nur ein Heckrotor als Ersatzteil mitgeliefert wurde sondern auch zwei Hauptrotorblätter. Ansonsten ist der Falcon trotz seines hohen Gewichtes recht robust, wenn er abstürzt. Bei mir stürzt er nur auf Parkett (nein, der Heli hat keine Löcher reingehauen), welches selber schon einen Absturz gut abdämpft. Wie es mit Steinfußböden ausschaut und ob der Heli nicht dann doch beschädigt werden könnte, lasse ich mal dahin gestellt. Er ist zumindest nicht aus Styropor oder robustem Plastik, so das ein Absturz des Falcons meiner Meinung nach immer kritischer für die Flugfähigkeit des Helis enden könnte. Wer den Falcon fliegt, sollte nicht einfach Crash-Flüge als Unvermeitlich mit einplanen, sondern vielmehr Wert darauf legen, dass prinzipiell die Flüge unfallfrei geflogen werden sollten. Flugpiloten mit Kamikaze-Stil oder Kamikaze-Faible sollten diesen Heli meiden.
Aufgrund der beiden LED-Lampen an der Seite des Helis ist es sogar möglich, diesen im Dunkel zu fliegen. Abstellen lassen sich die LEDs aber leider nicht.

Welche Nachteile besitzt der Falcon nun?
Zuerst einmal die Packung. Die Verpackung ist schon in Ordnung, jedoch liegt ihr keine Gebrauchsanweisung bei. Vielmehr findet sich diese mit Bildern unterstützt auf der Verpackungsunterseite. Dort wird beschrieben, wie der Heli zu steuern ist.
Und die Firma "MAX-Z" ihren Heli schreibt auch deutlich, dass sie den Falcon nicht als Spielzeug ansieht, sondern als ein "Flugmodell" für Menschen ab 14 Jahren.
Zu dem Aufladevorgang des Heli-Akkus ist auf der Verpackung leider nichts geschrieben. Es liegt zwar ein USB-Kabel bei - der Heli kann also problemlos am eigenen Notebook, PC und auch an der USB-Anschluss ausgerüsteten Fernbedienung aufgeladen werden - jedoch wird nicht erklärt, warum und wann das Kabel am Stecker leuchtet. Nach dem ersten Laden weiß ich jetzt, dass das Leuchten den Ladevorgang beschreibt. Denn leuchtet der Stecker nicht, wird der Heli nicht mehr aufgeladen, ist also betriebsbereit (bitte eine Ruhezeit zum Abkühlen des Heli-Akkus einhalten; verlängert die Lebenszeit vom Heli). Das Aufladen mit der Fernbedienung dauert ca. 30 Minuten, mit PC dauert es ca. eine 3/4 Stunde.
Eine weitere Beigabe des Helis ist nicht nur ein Satz Propeller sondern auch ein kleiner Schraubenzieher. Leider ist dessen Spitze ein wenig größer als die Kreuzschlitzschrauben des Helis. Und für die Kreuzschlitzschraube der Batterieklappe der Fernbedienung ist er zu klein. Würde der Schraubenzieher eingesetzt, könnten die Schraubenköpfe beschädigt werden und das Entfernen der Schrauben vermiesen. Es empfiehlt, sich einen Feinmechaniker-Schraubendreher-Satz zuzulegen, will man den Heli reparieren (oder Schrauben nachziehen) und einen weiteren Schraubendreher, um sechs AA-Batterien in die Fernbedienung einzusetzen.
Im Grunde ist der FALCON-X ein 5-Sterne-Kandidat.
Aber den fünften Stern ziehe ich dem Heli wegen fehlender ausführlicher Gebrauchsanweisung (Picooz und Amewi bieten erheblich detailliertere) und dem nutzfrei beigelegten Schraubendreher.
Einen halben Stern davon gebe ich aber wieder drauf, eben weil der FALCON-X mittels USB-Kabel geladen werden kann und eben weil ein kompletter Satz Propeller (zwei Hauptrotorblätter und ein Heckrotorpropeller) beigelegt ist.
Und den letzten halben kriegt er aus folgendem Grund wieder zurück: Der FALCON-X ist mit sovielen Schrauben versehen, so dass ich der Heli definitiv für Selbstreparier geeignet ist (ohne Angst haben zu müssen, Schraubengewinde in Kunststoffgehäuse zu überdrehen).

Fazit:
Der Falcon ist mein absoluter Lieblings-Indoor-Heli. Es macht Spaß ihn zu fliegen und mit ihm Kunstfliegereien zu trainieren. Sein Vorwärtsfliegverhalten ist recht rasant aber nicht unkontrollierbar, sein Schwebeverhalten einfach nur toll. Er ist präzise zu lenken (sicher kein Vergleich zu höher preisigen Helis, aber in dieser Preisklasse aber wirklich toll).


Anmerkung für ein gerne immer wieder auftauchendes Problem:
Bei dieser Art der Heli mit Stabilisierrotor werden der obere Hauptrotor (mit darunter liegender Stabilisator) und untere Hauptrotor gegenläufig bewegt. Der Antrieb erfolgt über zwei Zahnräder, welche durch kleinere Zahnrädchen angetrieben werden. Es passiert immer wieder, dass durch einen Absturz der untere Hauptrotor an seiner Stange verrutscht und die beiden großen Zahnrädchen axiales Spiel erhalten. Sollte der untere Hauptrotor noch funktionierne so macht sich das akustisch durch ein hochfrequentes Sirren bemerkbar. Schlimmstenfalls ist das axiale Spiel der unteren Zahnräder so gross geworden, so dass der untere Hauptrotor nicht mehr dreht (weil ein kleines Zahnrädchennicht mehr in seinen größeren Gegenpart eingreifen kann). Das ist ärgerlich aber schnell repariert. Der untere Hauptrotor ist einfach runter zu schieben (die unteren großen Zahnräder mittels Gegendruck in Position halten) und schon hat sich das Problem erledigt. Wie gesagt, dieses Problem ist kein FALCON-X spezielles Thema, es taucht bei allen Indoor-Helis dieser Konstruktionsart mit Kunststoffzahnrädchen auf und ist schnell behoben.

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